Grüne und FDP fordern Abschaffung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes | heise online

Quelle: Grüne und FDP fordern Abschaffung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes | heise online

Frau Nahles zeigt, wes Geistes Kind sie ist. Die SPD hat mit der einstigen Arbeiterpartei nichts mehr zu tun. Wer dieses Gesetz verteidigt, befürwortet Zensur. Zensur befürwortet, wer etwas zu verbergen hat. Das trifft natürlich auf viele Parteien zu, aber am meisten auf die, denen gerade die Felle davon schwimmen. Schlauer wäre es, einmal Ursachenforschung zu betreiben und nicht an Symptomen (sprich: Feedback im Internet) herumzudillettieren.

Gabriel im Bericht aus Berlin: Panzerdeal unabhängig von Yücel-Freilassung | tagesschau.de

Minister Gabriel hat erneut Spekulationen zurückgewiesen, die Freilassung des „Welt“-Journalisten Yücel aus türkischer Haft sei an einen Waffendeal gebunden. Im Bericht aus Berlin sagte er, Lieferungen zum Minenschutz von türkischen Panzern zu prüfen – jedoch nur für den Kampf gegen den IS.

Quelle: Gabriel im Bericht aus Berlin: Panzerdeal unabhängig von Yücel-Freilassung | tagesschau.de

Die Türkei beklagt sich mittlerweile, dass der Minenschutz an den Panzern zu aufwendig abzumontieren ist, wenn man mal wieder kurz Kurden umbringen gehen will. Da muss was getan werden bei Krauss-Maffei Wegmann. Gabriel schlug als Lösung vor, die Türkei solle doch einfach nochmal die selbe Anzahl Leos ohne Minenschutz bestellen. Dann könnten sie mit Kurden-Leos und IS-Leos flexibler auf Bedrohungen reagieren.

Anti-Terror-Gesetz in Großbritannien: Aktivist angeklagt wegen verweigerter Passwort-Herausgabe | heise online

Quelle: Anti-Terror-Gesetz in Großbritannien: Aktivist angeklagt wegen verweigerter Passwort-Herausgabe | heise online

Wenn die US ein Notebookverbot auf Flügen in Erwägung ziehen, wird die hiesige Empörungskultur bis zum Exzess zelebriert – die Engländer machen derweil, was sie wollen.

Die Kamerahauptstadt Europas

Nun also „Je suis London“ – oder? Herrgott, bitte nicht! Wenn Islamisten vollbesetzte russische Verkehrsmaschinen vom Himmel blasen kräht kein Hahn danach – aber kaum erwischt es mal ein paar Europäer, ist der Weltfrieden in Gefahr. Mehr Pharisäertum geht kaum, aber keiner merkt es.

Darum soll es jetzt aber gar nicht gehen. Dieses mal war London dran. Was diese Tatsache so interessant macht, ist der Umstand, dass London die Kamerahauptstadt Europas ist. An jeder Ecke wird man hier beobachtet. In der U-Bahn, auf öffentlichen Plätzen, an und in Kaufhäusern – selbst in Gegenden mit hohem Anteil an Sozialwohnungen wird die Videoüberwachung flächendeckend angelegt. Der Verband der britischen Sicherheitsindustrie schätzte die Anzahl der Kameras 2013 auf ca. vier bis sechs Millionen. Holy shit!

Das ist insofern interessant, dass es hier haufenweise Experten gibt, die immer noch predigen Kameraüberwachung sei das Allheilmittel gegen Terrorismus. „Anschläge können so verhindert werden“, argumentieren die Befürworter geistlos vor sich hin. Die einzige Schlussfolgerung, die das zulässt, ist eine über den Geisteszustand dieser Spezialisten. Aber wieso eigentlich?

Nun, erstens gibt es da mal das Problem, dass Anschläge in der Regel ohne Vorzeichen geschehen. Sollte es sich bei der gewünschten Überwachungsausrüstung um die herkömmlichen Geräte handeln, ohne Glaskugel-Plugin (Das je nach Qualität mehrere Tage in die Zukunft sehen kann), dann kann uns die Kamera leider nur zeigen, was bereits passiert ist. Mir ist nicht bekannt, dass sich die Eingriffsmethoden der Polizei inzwischen so stark verbessert hätten um rückwirkende Maßnahmen zu treffen (Oh, der Bursche hat dem Polizisten da gerade ein Messer reingedrückt! Ruf mal in der Zentrale an, die sollen ihn gestern mittag festnehmen!) …also ich sehe da eine Schwäche in der Argumentation.

Zweitens kommt hinzu, dass es nicht damit getan ist, einfach zu überwachen. Diese Daten müssen auch ausgewertet werden. So eine Kamera läuft 24/7, ununterbrochen. Ich denke, man kann davon ausgehen, dass ein Auswerter so ca. fünf Kameras sinnvoll betreuen kann. Wieso nur fünf? Gut, dass du fragst! Eigentlich schafft er vielleicht sogar fünfzehn… aber nur für acht Stunden, dann kommt die nächste Schicht. Macht also einen Mann für fünf Kameras. Ja… ja aber das kann man doch aufzeichnen für später! Ja, sicher. Und was macht man dann damit? Und wie spät ist „später“? Es ist nicht damit getan, Daten zu sammeln. Man muss sie auch auswerten, wenn man damit Anschläge verhindern will. Nehmen wir das Beispiel London wären für die Auswertung also ca. eine Million Arbeitsstellen notwendig. Merkst jetzt selber, ne?

Diese Zahl kann man durch elektronische Hilfsmittel wie Gesichtserkennung natürlich noch senken, doch damit macht man das nächste Fass auf. Um eine wirkungsvolle elektronische Erkennung zu ermöglichen, müssen Kameras sehr hoch auflösen oder sehr nah an der Person stationiert sein. Es wird also eine Datenschwemme hochauflösender, bewegter Bilder erzeugt. Jeder Bürger erzeugt Spuren von dem Augenblick an, in dem er das Haus verlässt – wenn er Glück hat. Wer weiß schon, ob nicht von irgendwoher eine hochauflösende Kamera mit gutem Objektiv ins Wohn- oder Schlafzimmer blickt? Mir ist nicht ganz klar, ob den Überwachungsbefürwortern klar ist, was sie da wollen. Vielleicht sollten wir alle ab und zu mal das Thermometer checken.

…oder einfach mal nach London schauen, was der ganze Wahnsinn so gebracht hat.

Asus, Samsung, ZTE: Vorinstallierte Malware auf namhaften Android-Geräten | heise online

Quelle: Asus, Samsung, ZTE: Vorinstallierte Malware auf namhaften Android-Geräten | heise online

Es mag auf den ersten Blick paranoid erscheinen, aber offenbar macht es Sinn, neuen Mobiltelefonen direkt nach dem Kauf einen Factory-Reset angedeihen zu lassen.

Wundert sich wirklich noch jemand?

Nachdem doch deutlich wurde, dass ob türkischer Wahlkampfveranstaltungen die ganz große Begeisterung hierzulande nicht aufkommen will, hat sich unser Tayyip mal wieder mächtig ins Zeug gelegt. Dieses Mal sieht er die AKP von bösen Deutschen mit „Nazi-Methoden“ gegeißelt. Die Tatsache, dass seit ein paar Tagen ein deutscher Journalist in der Türkei gesiebte Luft atmet, hilft der Popularität Erdogans jetzt auch nicht erheblich weiter.

Und was machen die Deutschen? Sie regen sich einmal mehr auf – alle Schmierblätter sind voll von Wutgeheul und Krokodilstränen, da werden Umfragen publiziert, Interviews mit empörten Politikern quer durch die Parteienlandschaft geführt, kurz: Das Volk ist sich einig wie lange nicht. So kann es nicht weitergehen!

Die Mundwinkel unserer phlegmatischen Zonenwachtel sollen unbestätigten Gerüchten zufolge um fast zwei Millimeter tiefer gehangen haben, was angesichts der üblichen Zementfassade schon einen erheblichen Gefühlsausbruch darstellt.

Faktisch jedoch passiert nichts. Der Ex-Knasti vom Bosporus macht was er will, und unsere „Volksvertreter“ erstarren wie das Karnickel vor der Schlange. Anstatt sich mal deutlich zu positionieren lässt man diese Gelegenheit einmal mehr verstreichen. Nach dem Schlag auf die rechte Wange bietet man nicht nur die linke, sondern auch gleich beide Arschbacken an, falls Tayyip nochmal zulangen will.

Es mag in Berlin noch nicht so richtig angekommen sein, aber mit so einer Politik fördert man Populisten. Mit der Wärme, die gerade durchs Händereiben bei der AfD entsteht, kann man das ganze Regierungsviertel einen Winter lang heizen. Soll mir keiner hinterher kommen und behaupten, man hätte das nicht gewusst.

Es ist natürlich viel einfacher, einem Trump hinterher zu kläffen, weil es den in der Regel einfach mal nur sehr bedingt interessiert, was das alte Europa von ihm hält – außerdem ist seine Aufmerksamkeitsspanne bekanntlich begrenzt. Kleine Menschen widmen sich eben kleinen Problemen. Oder Problemen, die man selbst gemacht hat. Wir (d.h. unsere gewählten Vertreter) basteln uns gerade ein neues. Oder zwei. Und beide sind zu groß für die, die sie lösen sollen.