Der Heimassi (7)

DHL war da – und hat viele, viele Dinge mitgebracht. Das sind dann insgesamt 3 Fensterkontakte, 3 Heizkörperthermostate und ein Gateway von Max!, ein Gateway, ein Temperatur-/Feuchte-/Helligkeitssensor, ein wireless Switch, ein smart Plug, ein Fensterkontakt und ein Bewegunsgmelder von Xiaomi.

Das Max! Ökosystem hat früh angefangen, mir auf die Nerven zu gehen. Der Cube ist ausschließlich per Windows oder Mac OS X konfigurierbar. Also Installation auf einem Windows 10 in einer VBox. Die Software kommt ziemlich spartanisch daher – okay, das Zeug ist auch nicht teuer. Also die Thermostate (Gut zu montieren, mit Adaptern für meine Ventile) montiert, eingebunden, und das Heizprogramm angepasst. Das wollte ich als Fallback-Lösung, falls HA mal nicht mitspielen sollte. Gut. Fertig. Kurz darauf habe ich festgestellt, dass HA nicht mit dem Cube sprechen kann, wenn auf Windows noch der Dienst läuft. Diesen händisch beenden, und die Einbindung klappt auch!

In HA sehen die Thermostate folgendermaßen aus:

Wir haben also Ist- und Solltemperatur, sowie ein Switch für Auto-, Manual-, Boost- und Vacation-Betrieb. Es scheint, die Messung würde über Nacht (also zwischen ca. 23.00 Uhr und 2.00 Uhr morgens) nur sehr rudimentär funktionieren. Vielleicht ein Stromspar-feature. Das muss ich noch herausfinden.

Die Regelung an sich funktioniert recht gut, abgesehen davon, dass die Ist-Temperatur immer so ca. 1,5 K über dem liegt, was als Sollwert vorgegeben wird. Hier kann man aber in der Max!-Software einen Offset eingeben. Ich denke, das sollte auch auf dieser Ebene geschehen und nicht in HA. Korrekte Messwerte sollte man voraussetzen können.

Die Fensterkontakte von Max! sind gut drei mal so groß wie die von Xiaomi. Dafür ist in der Schachtel aber auch wirklich alles drin, um die Kontakte passend montieren zu können. Zwei Sätze Gehäuse und Adapterstücke, in cremeweiß und braun. Das ist sehr nützlich, um nicht mit dem Ästhetikempfinden der Gattin zu kollidieren. Die Einrichtung geschieht ebenso über die Windows-Software. Einer der Kontakte spielte bei der Initialisierung nicht richtig mit, ließ sich nach einem Reset dann aber doch einbinden. HA sieht die Fensterkontakte dann schön als binären Sensor, man kann ihn also auch für alle möglichen Dinge verwenden. Alle Max! Komponenten werden mit 2 AAA Zellen versorgt.

Dann also weiter zu Xiaomi. Erfreulich ist die Tatsache, dass das Gateway per WLAN angebunden wird und sich alles per Android-App einrichten lässt. Äh, wie soll das gehen? Gute Frage: Per Bluetooth! Das Gateway funkt also mit drei Standards. Zigbee, Wifi und eben Bluetooth. Nicht schlecht! Abgesehen von der Tatsache, dass die i18n noch nicht wirklich abgeschlossen ist (Um die Geräte anzulernen muss die App auf den Standort China/Mainland konfiguriert werden – die englische Sprache kann zum Glück beibehalten werden) ist das die komfortabelste Einrichtung, die ich bisher gesehen habe. Das Gateway ist recht hübsch, hat einen LED-Ring um das Gehäuse, der sich stufenlos dimmen lässt und wie ich das sehe das volle sichtbare Farbspektrum hergibt.

Das ist sicher recht nett und kann für irgendwas verwendet werden… eventuell als Temperaturanzeige? Keine ganz schlechte Idee eigentlich.

Kommen wir zum Bewegungsmelder. Ausgepackt und misstrauisch beäugt. Das Teil ist winzig. Das kann ja nix taugen.

Das kann aber auch täuschen! Wo vorher ein Tradfri-Bewegungsmelder mehr schlecht als recht das Ganglicht eingeschaltet hat, deckt jetzt der neue Winzling einen 6 Meter langen Gang hervorragend ab. Egal, zu welcher Tür man den Gang betritt, es wird ohne die kleinste Verzögerung geschaltet. Was allerdings negativ auffiel, ist die Rückfallzeit. Der Bewegungsmelder schaltet ein und bleibt dann für 120 Sekunden im Ein-Zustand. Das ist für mich nur semi-ärgerlich, weil 120 Sekunden ohnehin so in etwa die vorgesehene Zeit war. Für andere Anwendungen ist das allerdings zu berücksichtigen. Ein Bewegungsmelder in HA-Sprech sieht dann etwa so aus:

- alias: "Regel 4 - Lampe Gang"
  trigger:
    platform: state
    entity_id: binary_sensor.motion_sensor_158d0001d68bb4
    from: 'off'
    to: 'on'
  condition:
    - condition: or
      conditions:
      - condition: sun
        after: sunset
        after_offset: "-1:00:00"
      - condition: sun
        before: sunrise
        before_offset: "1:00:00"
  action:
    service: homeassistant.turn_on
    entity_id: light.gang

- alias: "Regel 4/1 - Lampe Gang aus"
  trigger:
    platform: state
    entity_id: binary_sensor.motion_sensor_158d0001d68bb4
    from: 'on'
    to: 'off'
  action:
    service: homeassistant.turn_off
    entity_id: light.gang

(Regel 4: Der Bewegungsmelder triggert den Vorgang, sofern er sich im Zeitfenster eine Stunde vor Sonnenuntergang und eine Stunde nach Sonnenaufgang befindet. Regel 4/1: Die Lampe schaltet ab, wenn der Bewegungsmelder die 120 Sekunden (hardcoded?) durchlaufen hat.)

So weit mal die Lobeshymnen auf Xiaomi. Jetzt das negative: Das Gateway und natürlich auch der Smartplug vom Steckertyp I, was den Mitteleuropäer naturgemäß nur bedingt glücklich macht. Für das Gateway habe ich einen Adapter besorgt. Das geht auch, da habe ich keine Sorgen. Für den Smartplug bräuchte man aber zwei Adapter. Einen von Steckertyp F auf I, und den zweiten von I auf F. Angesichts der Tatsache, dass da eine Waschmaschine dran soll, und die gerne mal 2 KW an Leistung ziehen, ist mir das dann aber doch zu gruselig. Darum wird die Steckdose dann wohl doch von Max! kommen.

Der Multifunktionssensor von Xiaomi ist eine recht kleine Pille, die man überall unauffällig anbringen kann. Tut, was er soll. Misst die Temperatur, den Lichtstrom und die Luftfeuchte.

Den Fensterkontakt von Xiaomi konnte ich bisher nicht anbringen, das war dann zeitlich nicht mehr drin. Es bleibt für mich auf jeden Fall interessant.

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