170 Watt weniger

Nach langer Zeit habe ich mal wieder eigens Hand an meinen Rechner gelegt: Die Grafikkarte (Das Biest – Gainward GeForce GTX 580) durfte in Rente.

Gainward GeForce GTX580
Das Biest: Gainward GeForce GTX580

Nachdem mein Rechner doch inzwischen in die Tage gekommen ist, machten sich erste Ausfallerscheinungen bemerkbar. Die ständig röhrende Grafikkarte hatte ab und zu kleine „Wackler“ – das äußerte sich in einem Rückfall aus Spielen auf den Desktop. Das waren zwar nur Sekunden, aber auf die kann es durchaus ankommen. Auf die Dauer macht es Mitspieler nicht glücklicher, wenn sie bei jedem Fehler die selbe Erklärung hören. Zudem war das Teil dermaßen laut, dass es ohne Headset schon richtig an die Nerven ging. War ja auch logisch. 244 Watt Verlustleistung mussten die Lüfter nach draußen schaffen. Eine Menge Holz!

MSI GeForce GTX 1050 ti
Die Neue – MSI GeForce GTX 1050 ti

Also mal kurz Informationen einholen, was man da heutzutage so verbaut. Im November kam eine neue Generation recht brauchbarer Karten von Nvidia heraus, die man für kleines Geld haben kann. Eine vergleichbare Radeon wäre sicher auch nicht schlechter, doch AMD ist traditionell mit dem Linux-Support etwas sparsam, darum war die Nvidia gesetzt. Die Wahl fiel auf eine MSI GTX 1050 ti. Der Preis liegt bei ca. 160€ und die Leistung sollte etwas höher sein als beim Biest – aber das war zweitrangig. Wichtig war mir dieses Mal eine vertretbare Lautstärke – man wird ja nicht jünger, und die Frustrationsschwelle ist bei synchron auftretenden Ärgernissen (Man ist zu doof zum Spielen, der Rechner ist zu laut, das Getränk zu leer) schnell überschritten.

Um nicht regelmäßig den Drang bekämpfen zu müssen, ein paar Kirchgängern oder anderen Passanten hier den dürren Hals umdrehen zu wollen, nehme ich lieber ein Ärgernis aus der Gleichung und spiele eben nur noch scheisse – mit leerem Glas, aber leisem Rechner.

Nachdem frühere Umrüstungen mich schon irreversibel traumatisiert haben, kenne ich ja die Stolpersteine, die da gerne mal auftauchen. So war es immer so, dass man unter Windows doch besser vor dem Tausch den Standard VGA-Treiber aktiviert, um nicht irgendwelche Probleme beim Booten zu riskieren. Es mag am guten Wetter gelegen haben oder auch am umfangreichen Ego – dieses Mal verzichtete ich darauf. War ja schließlich Jahre her, dass ich mal selbst an die Hardware fasse… also sollte sich ja technisch was getan haben!

Ich war überrascht. Alte Karte raus, neue rein… Windows: Booten, neuen Treiber drauf, fertig. Linux: Nix. Die Nvidia Treiber von der alten Karte passen. Das war ja mal langweilig.

Okay… nun mal testen, was sich so getan hat. Die neue Karte verbrennt auf dem Papier 75 Watt, also ca. ein Drittel vom Biest. Doch wie hört sich das wirklich an? Die Antwort ist: Gar nicht. Zumindest nicht, ohne die Karte wirklich gewaltig zu ärgern. Im Normalfall steht der Lüfter bei 20°C Zimmertemperatur und 50-55°C Kartentemperatur. Beeindruckend. Alle Titel, die ich so spiele, bringen den Lüfter nur in Ausnahmefällen mal so auf 700 U/min, wobei man ihn immer noch nicht hört, dann geht er flott wieder aus. Eigentlich sollte das nicht überraschen, wenn man vergleicht wie sich die Leistungsaufnahme unterscheidet – aber es war schon extrem.

Wo vorher ein heißer Luftstrom das Gehäuse verlassen hat (Der gut gereicht hat, um das Wohnzimmer zu heizen), ist jetzt nur noch ein lauwarmer Zug zu spüren. Der Rechner ist selbst bei hoher Last flüsterleise und das Nervenkostüm bleibt schön flauschig.

Man kann also jedem, der auch noch so eine alte Krawallschachtel verbaut hat nur raten, sie durch etwas neueres zu ersetzen – zumal die Anschaffungskosten in meinem Fall durch die Stromersparnis in zwei, drei Jahren wieder drin sind.

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